Was Putzfrauen mit Mozart zu tun haben, das haben wir auf unserer Opernfahrt ins Staatstheater Nürnberg herausgefunden.

Im Gegensatz zu aufwändigen Kostümen und schrillen Tönen ist die Oper Così fan tutte passend zu unserem modernisierten Zeitalter gestaltet worden. Von ihrem Freund Don Alfonso herausgefordert beschließen Guglielmo und Ferrando, die Treue ihrer Verlobten Fiordiligi und Dorabella auf die Probe zu stellen, indem sie – scheinbar in den Krieg gezogen – verkleidet versuchen, die beiden trauernden Schönheiten zu verführen. Trotz anfänglicher Hemmnisse seitens der Frauen, schaffen es die als Hipster auftretenden Männer durch ihre charmante und freizügige Art die Herzen der beiden zu erobern. Weil die Herren zutiefst enttäuscht von der Treulosigkeit der Damen sind, droht selbst die geplante Hochzeit zu platzen. Aber natürlich gibt es am Ende ein Happy End und alle Parteien söhnen sich aus, um schlussendlich eine Doppelhochzeit zu feiern.

Der moderne Charakter des Stücks entsteht vor allem durch die oft spitzzüngige Putzfrau Despina, die häufig durch ihre etwas alternativen Ratschläge das Geschehen, wenn auch unbewusst, lenkt und somit die Schlüsselrolle der Oper innehat. Die Aufführung wurde von einem trotz einer relativ kleinen Besetzung imposant spielendem Orchester begleitet. Besonders gefallen hat uns der Gegensatz zwischen altzeitlicher Musik und neumodischer Interpretation. Alles in allem ein gelungener Abend.

Anna-Katharina Käs, Pia Grommas, 10c