Nachdem die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d sich im Geschichtsunterricht mit der griechischen Antike beschäftigt und dort in einer Methodenstunde gelernt hatten, wie man am Beispiel einer kunstvoll bemalten griechischen Amphore, deren Bildnis die Geburt der Athene darstellt, Einblicke in die griechische Religion gewinnen kann, wollten sie ihr Wissen auch anhand der im Keramikmuseum Weiden ausgestellten Exemplare griechischer Vasenkunst anwenden und überprüfen.

So brachen sie am 10. Dezember 2021 zu einem vierstündigen Unterrichtsgang ins Museum auf.

Das Ordnungsamt der Stadt Weiden hatte dankenswerterweise – trotz aller coronabedingter Einschränkungen – den Unterrichtsgang genehmigt.

Dank des Einsatzes der Museumsleitung, Frau M.A. Stefanie Dietz, wurde das Museum extra für den Unterrichtsgang vor den regulären Öffnungszeiten, zu denen dann die Klasse das Museum wieder verlassen hatte, geöffnet, sodass die Kinder, alle geltenden Abstands- und Hygieneregeln einhaltend, zunächst den Ausführungen von Frau Dietz zu den einzelnen Exponaten, die das Alter, die Herkunft, die Herstellung, die Funktion und natürlich die Darstellungen selbst betrafen, aufmerksam lauschen konnten. Einige Schülerinnen und Schüler versuchten dabei auch, einzelne Objekte ab- und nachzuzeichnen – vor allem Kunstwerke, die dem so genannten „Geometrischen Stil“ (circa 900 bis 700/675 vor Christus) zuzurechnen sind.

Frau Dietz bezeichnete während ihres Vortrags die Vasenbilder als „Bilderbücher der griechischen Antike, die als unschätzbar wertvolle Quellen wichtige Aufschlüsse über das Leben im antiken Griechenland geben können“.

Es beeindruckte die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr, dass oftmals gerade diese Vasen und Amphoren so bedeutsame Quellen sind, und zwar nicht nur für die Wirtschaftsgeschichte, da sie im Zuge der griechischen Kolonisation im gesamten Mittelmeerraum und im Bereich der Küsten des Schwarzen Meeres Verbreitung fanden, sondern auch für die Alltagsgeschichte, d.h. für die Erfassung des täglichen Lebens im antiken Griechenland.

Anhand einer so genannten „Meisterschale“ bekamen die Kinder einen Einblick, wie ein griechischer Schüler auf ein Symposion vorbereitet wurde und was es damals bei einem derartigen Anlass zu beachten galt.

Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler den „griechischen Teil“ der Ausstellung selbstständig erkunden und viele ihrer Fragen stellen, bevor es mit Frau Dietz quer durchs Museum ging, wobei beispielsweise auch eine fünftausend Jahre alte sumerische Keilschrifttafel oder Objekte aus der aktuellen Ausstellung mit Werken einer frühen südamerikanischen Hochkultur in den Fokus des Interesses der Kinder gelangten.

Besonders beeindruckend für alle war die übermannshohe antike Weinamphore, die Vorbild für die sich im Außenbereich des Museums befindenden modernen Vasenkunstwerke ist und zu der Frau Dietz berichten konnten, dass noch heute derartig große Amphoren beispielsweise in Georgien, wo sie „Quevri“ genannt werden, zur Kühlung von Wein verwendet werden.

Das Fazit der Klasse fiel entsprechend positiv aus: „Spannend, kurzweilig und interessant“ fanden die Schülerinnen und Schüler den Unterrichtsgang zum außerschulischen Lernort „Keramikmuseum“ und einige von ihnen haben sich fest vorgenommen, dem Museum auch privat einen Besuch abzustatten.

Andrea Seidl