Zehn wunderbare Tage durften 23 französische Schülerinnen und Schüler aus der Auvergne vom 4. bis zum 13. Mai 2022 bei Gastfamilien des Augustinus-Gymnasiums verbringen. Sie kamen vom Collège Jules Ferry in Vichy und aus Aigueperse (Collège Diderot), wo die verantwortliche Deutsch-Lehrkraft Isabelle Chauliac ebenfalls unterrichtet.

Nicht nur die wechselseitigen Besuche 2020 und 2021 waren ja corona-bedingt komplett ausgefallen, sondern leider auch der diesjährige Besuch der deutschen Schüler der 9. Klassen in Frankreich – geplant für Anfang April. Schon im Januar musste man von bayerischer Seite aus alle mehrtägigen Schülerfahrten vor Ostern absagen; ein Ersatztermin für die Fahrt nach Frankreich konnte wegen Abschlussprüfungen hüben wie drüben und unterschiedlichen Ferienterminen zum allgemeinen Bedauern nicht gefunden werden.

Umso beeindruckender war es, wie großzügig sich die Gastfamilien in Deutschland zeigten, als sich herausstellte, dass die Franzosen dennoch plangemäß kommen konnten! Die Stellvertretende Schulleiterin Friedrun Glatigny dankte in einem Elternbrief: „Unser Austausch mit Vichy kann auf eine 25-jährige Tradition zurückblicken und durch Ihre Gastfreundschaft helfen Sie mit, diese Tradition am Leben zu halten. … Durch Ihr und euer Engagement leisten Sie, leistet Ihr einen Beitrag zu Freundschaft und Völkerverständigung in Europa. Beides ist für uns wichtiger denn je.“

Von Schulseite war man darauf bedacht, dass der „Austausch“ nicht nur auf sprachlicher Seite gewinnbringend verlief, weshalb neben dem Tag mit Schulbesuch und einem länderübergreifenden Team-Projekt zum Thema „deutsch-französische Freundschaft“ auch drei gemeinsame Ausflüge organisiert wurden, nach Nürnberg, Regensburg, und ins Lerautal. Ziele, die die französischen Gäste, ebenfalls bei schönstem Wetter, ohne ihre deutschen “Corres“ ansteuerten, waren Waldsassen, Mödlareuth und das Freilandmuseum Neusath-Perschen.

Um dennoch wenigstens ein bisschen französische Luft schnuppern zu können, wird im Juli für die Französisch lernenden Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen eine dreitägige „Ersatzfahrt“ nach Straßburg angeboten. Und wer weiß, vielleicht (bzw. hoffentlich!) bleiben ja die frisch geknüpften Bande zwischen den deutschen und französischen Jugendlichen bestehen, und die Reise in die Auvergne kann individuell nachgeholt werden.

Heike Büchl (Fotos: Isabelle Chauliac)