Das Wetter war sehr trist am Montag, den 19. September, als wir, die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen gemeinsam mit ihren Geschichtslehrerinnen und -lehrern zur Exkursion in die KZ-Gedenkstätte aufbrachen. Ebenso trist war auch die Stimmung in Flossenbürg, an diesem Ort, der leider so geschichtsträchtig ist. 

Als wir an der Gedenkstätte ankamen, machten wir uns in Klassenverbänden, gemeinsam mit jeweils einem Rundgangsleiter oder einer Rundgangsleiterin, auf, das ehemalige Konzentrationslager zu besichtigen. 

Zu Beginn des Rundgangs wurden wir über die einstige Größe und die bauliche Aufteilung des Geländes informiert. Besonders interessant war auch, was uns über die damalige und heutige Vergessens- und Erinnerungskultur erzählt wurde. Wollte man in der Nachkriegszeit all das Leid und den Schrecken des NS-Regimes verdrängen, ist es heute unvorstellbar, eine Fabrik oder gar Wohnhäuser an diesem Ort zu erbauen.

Anschließend gingen wir in die ehemalige Wäscherei, wo wir zuerst über die erschreckend große Anzahl an früheren Konzentrationslagern und dann über die deportierten Personengruppen informiert wurden. Tatsächlich gab es häufig nur eine Gemeinsamkeit zwischen den vielen Häftlingen: ihre Unschuld. Durch die Vorstellung der Lebensgeschichten einzelner Gefangener, wurde deren Leid und Unglück verdeutlicht, aber auch ihre Individualität unterstrichen, was im Geschichtsunterricht meist nicht in diesem Ausmaß vermitteltet werden kann. 

Tief betroffen waren wir auch von der Besichtigung des Krematoriums.

Nachdem wir uns in der Ausstellung in der ehemaligen Wäscherei aufgewärmt und über den Alltag und das Sterben der Inhaftierten erkundigt hatten, ging es für uns zum Abschluss des Rundgangs noch in den Steinbruch in Flossenbürg. In diesem mussten die Häftlinge unter unvorstellbaren Bedingungen Arbeiten für das NS-Regime verrichten.

Zusammengefasst war die Exkursion für uns sehr bewegend und es kann keiner behaupten, dass ihn die Informationen und Eindrücke aus dem ehemaligen Konzentrationslager kalt gelassen haben. Gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus und Ausgrenzung leider wieder zunehmen, finden wir es unerlässlich, an die grausamen Taten der Nazis zu erinnern und uns ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig Demokratie und Freiheit sind!

Laura Dütsch, Antonia Lingl – Klasse 10d