Das nächste Ziel war die Feuerwerksgalaxie NGC6946 im Sternbild Cepheus, die sich in einer Entfernung von ca. 21.000.000 Lichtjahre vom Sonnensystem befindet. Diese Galaxie liegt hinter der Scheibe der Milchstraße, was man an den vielen Vordergrundsternen unserer Galaxie im Bildfeld erkennen kann. In den letzten hundert Jahren zählte man zehn Supernovaexplosionen in NGC6946, damit ist sie Spitzenreiter unter allen beobachteten Galaxien.

Der planetarische Nebel M27, auch Hantelnebel genannt, liegt im Sternbild Vulpecula in einer Entfernung von ca. 1300 Lichtjahren. Wie M57 im Sternbild Lyra wird dieser Gasnebel durch die abgestoßenen äußeren Schichten eines Sterns im Zentrum des Nebels verursacht, der das Ende seines Lebenszyklus erreicht. Die Oberflächentemperatur des Sterns beträgt ca. 100.000 °C (bei der Sonne sind es „nur“ ca. 6000°C), weswegen man auch intensive Röntgenstrahlung aus dem Zentrum von M27 nachweisen kann. Das Gas des Hantelnebels setzt sich vor allem aus Wasserstoff (rötliches Licht der Balmerlinien), Helium, Stickstoff, Sauerstoff, Neon und Schwefel zusammen.

Ab 21.30 Uhr machte uns Tau am Fangspiegel (der Spiegel eines Newtonteleskops, der das gebündelte Licht des Hauptspiegels seitlich aus dem Teleskop lenkt) zu schaffen. Leider konnten wir dann keine lichtschwachen Deep-Sky-Objekte mehr aufnehmen. Lediglich der Doppelsternhaufen h+χ Persei gelang noch einigermaßen.

Diese beiden offenen Sternhaufen befinden sich im Sternbild Perseus in einer Entfernung von ca. 8000 Lichtjahren. Wegen ihrer relativ großen Helligkeit wurden die Sternhaufen bereits vom griechischen Astronomen Hipparch beschrieben, der sie aber mangels Teleskop nicht als Ansammlung von Sternen erkannt hat.

Nach einer abwechslungsreichen Beobachtungsnacht begaben sich die Teilnehmer der Astronomiegruppe und die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses Astrophysik um ca. 22.00 Uhr auf den Heimweg. Unsere „Hausaufgabe“ wird sein, das Problem mit dem beschlagenen Fangspiegel bis zum nächsten Mal zu lösen.

Dr. Gerhard Suttner