Wie die meisten wissen, können Schüler, die ab der achten Klasse Französisch lernen, im nächsten Jahr an einem Schüleraustausch teilnehmen. Dieses Jahr hatten wir, 33 Schülerinnen und Schüler der neunten und auch achten Klassen das Glück, vor den Osterferien zehn Tage in der Region Auvergne-Rhône-Alpes verbringen zu können. Hier ist unser kleiner Bericht über diese wunderschönen Tage in Frankreich:
Mittwoch, wahrscheinlich der entspannteste Tag, war der Anreisetag. Vierzehn lange Stunden im Bus, die uns im Nachhinein doch nicht so lang erschienen, da man viel tun konnte, zum Beispiel Filme schauen, mit Freunden quatschen und natürlich Vokabeln wiederholen. Kurz vor der Ankunft wurden dann alle etwas nervös, aber am Ende ist jeder gut bei seiner Gastfamilie angekommen.
Der erste richtige Tag in Frankreich war der Donnerstag. Los ging’s mit einer Tour durch die Schulen, zusammen mit französischen Schülerinnen und Schülern. Wir waren in zwei Gruppen aufgeteilt, Vichy und Aigueperse, weil die Austauschschüler aus verschiedenen Orten stammen. Anschließend waren wir im Unterricht bei französischen Klassen und am Nachmittag ging es in die Innenstadt von Vichy. Dort gab es eine Stadtführung von Frau Büchl und Herr Seiermann mit ganz viel Geschichte. Wir haben sogar eine Demo gegen die geplante Rentenreform gesehen!
Am Freitag sind wir nach Volvic gefahren, zu dem Vulkan mit dem weltbekannten Wasser. Dort haben wir viel über den Ort und seine Geschichte erfahren. Danach durften wir Vulkangestein anmalen, sogenannte „Émaillées“ (das waren super Souvenirs!). Zum Schluss sind wir dann mit einem Guide auf einen der vielen Vulkane gewandert, wobei wir beinahe vom Wind und vom Regen den Berg heruntergeblasen wurden… um den Tag dort doch noch angenehm abzuschließen, durften wir zwei 5D-Kinos besuchen, was super spannend war!
Das Wochenende haben wir mit unseren Gastfamilien verbracht. Da jeder etwas anderes erlebt hat, können wir hier nichts Spezielles erzählen, aber die Geschichten, die wir gehört haben, umfassen ein weites Spektrum an Aktivitäten, vom Klettern bis zum Blumen pflanzen. Das Wochenende hat viel Spaß gemacht und vielen Schülerinnen und Schülern am besten gefallen!
Am Montag waren wir in Clermont-Ferrand, der Partnerstadt von Regensburg. Es war echt cool: besonders das schwarze Vulkangestein der Gebäude und des Doms sah verrückt aus. Wir hatten über eine Stunde Freizeit, bevor wir anschließend am Nachmittag auf den Puy-de-Dôme, dem höchsten erloschenen Vulkan der sogenannten „Vulkankette“, stiegen. Nach 400 Höhenmetern waren wir oben, wo leider der Ausblick nicht so toll war wie erwartet – es war nämlich neblig und voller Schnee. Und damit war schon mehr als die Hälfte unseres Aufenthalts vorbei.
Dienstag war der einzige Tag, an dem wir alle zusammen einen Ausflug mit unseren Austauschpartnern unternommen haben. In Lyon, einer sehr modernen Stadt, bekamen wir zunächst eine interessante Führung durch das Öko-Viertel „la Confluence“. Die Altstadt konnten wir aufgrund eines erneuten Protests gegen die Rentenreform mit Demos leider nicht besuchen. Immerhin hatten wir eineinhalb Stunden Freizeit und die meisten haben diese im Einkaufszentrum verbracht, dem modernsten und umweltfreundlichsten (keine Außenwände, Shops in Modulbauweise, lichtdurchlässiges Dach, …), das wir bisher gesehen haben. Zum Schluss haben wir die Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière und ein römisches Amphitheater besichtigt.
Am Mittwoch sind wir alle ans Collège nach Vichy gefahren, um dort an einem Projekt zum Thema „Umweltschutz an der Schule“ zu arbeiten, womit wir in Deutschland weitermachen werden. Anschließend konnten wir einen letzten Nachmittag mit unseren französischen „Corres“ (Austauschpartnern) verbringen, da Mittwoch der einzige Tag ist, an dem sie nicht bis 17 Uhr Unterricht haben.
Am letzten Tag in Frankreich fuhren wir nach Gergovia, wo Vercingetorix an der Spitze der Gallier den berühmten Feldherrn Julius Cäsar in einer Schlacht besiegte. Dort waren wir in einem Museum und haben einen Spaziergang über das Plateau gemacht. Den Nachmittag haben wir in Riom verbracht, einer kleinen Stadt bei Clermont-Ferrand. Schließlich sind wir zurück, um unsere Koffer zu packen.
Freitag war leider schon der Tag der Abreise. Die Rückfahrt war sehr entspannt und genau wie die Anreise nicht sehr aufregend. Um 21:30 Uhr sind wir wieder in Weiden am AGW angekommen. Endlich Zuhause!
Zusammengefasst war der Schüleraustausch ein sehr schönes, spannendes und in jeder Hinsicht unvergessliches Erlebnis, an das wir uns lange erinnern werden.
Ein besonderer Dank geht außerdem an Martin, unseren Busfahrer, unsere Lehrer Frau Büchl und Herrn Seiermann, und Charlotte Bletscher, die unsere Lektorin für diesen Artikel war, aber natürlich auch an alle Schülerinnen und Schüler, die teilgenommen haben. Vielen Dank!
Theresa Nickl und Selina Windisch
Ergänzung zum Gegenbesuch:
Vom 26.4. bis 5.5. kamen dann die Franzosen in Begleitung ihrer Lehrerinnen Isabelle Chauliac, Agnès Moignoux und Marjorie Berton in die Oberpfalz. Auf deren Ausflugsprogramm standen: Bayreuth (Stadtführung, Villa Wahnfried, Markgräfliches Opernhaus), Bamberg und das Levi-Strauss-Museum in Buttenheim (gemeinsame Exkursion), Flossenbürg und Waldsassen (Umweltstation und Lebkuchenmanufaktur). Nicht unerwähnt bleiben dürfen das Frühlingsfest als privates Ziel am Wochenende bzw. am 1. Mai, und die Fertigstellung der sehr gelungenen Plakate mit architektonisch wertvollen Ideen zum Thema: Unsere Umwelt-Schule/ notre école écolo.