Am Gymnasium verbringen wir viel Zeit damit, still an unseren Tischen zu sitzen, den Lehrern zuzuhören und eifrig Notizen zu machen, als wären sie der Schlüssel zu einer geheimen Zauberformel. Doch in der Wissenschaftswoche war alles anders. Zum ersten Mal lag die Magie des Lernens weitgehend in unseren eigenen Händen.

Vom 19. bis zum 25. Februar verwandelte sich unser Gymnasium in ein quirliges Zentrum des Entdeckens und Forschens, alles unter dem Motto „Bewegung“. Wochen zuvor hatten wir die Möglichkeit, aus einer Liste von Fächern auszuwählen, mit welchen wir uns näher beschäftigen wollten. Einige Fächer, wie Englisch und Wirtschaft, waren so beliebt, dass es einem kleinen Wunder gleichkam, dass sich tatsächlich auch eine Physikgruppe formierte. Das Schicksal – oder besser gesagt, die Lehrer – teilten uns in kleine Gruppen von höchstens vier Personen ein, in denen wir unsere Forschungsreise antraten.

Die Woche war eine Mischung aus Abenteuer, Wissen und einer Prise Chaos. Wir tauchten tief in unsere Themen ein, befragten Mitschüler, stellten Untersuchungen an und wagten uns sogar auf kleine Expeditionen. Unser „Forschungsinstitut“ lag im vierten Stock, der für uns reserviert war, sodass wir dort ungestört unsere Pläne schmieden konnten. Wir erhielten Zugang zu elektronischen Geräten, alten Büchern und Berichten, die tief aus den Archiven der Schule hervorgeholt wurden – wahre Schätze des Wissens.

Unsere Lehrer standen uns tapfer bei, wenngleich sie durch unsere Begeisterung manchmal auf die Probe gestellt wurden. Das Wochenende zwischen den intensiven Forschungen diente dann auch allen zur Erholung, bevor es in den Endspurt ging.

Bei der Präsentation unserer Ergebnisse gab es keine Grenzen. Ob klassische Vorträge, Podcasts, Videos oder sogar kleine Ausstellungen – wir hatten freie Hand. Am letzten Tag stellten wir unsere Werke unserer Klasse und den Lehrern vor, bevor eine lebhafte Podiumsdiskussion folgte. Dort wurden Fragen gestellt, Erfahrungen ausgetauscht und Erkenntnisse geteilt. Auch wenn es keine Noten gab, wurden Klassensieger gekürt, die sich über eine kleine Belohnung freuen durften. In den darauffolgenden Tagen sprachen wir mit unseren Lehrern über die Projekte, reflektierten unsere Arbeit und ließen die Woche Revue passieren.

Die Wissenschaftswoche war ein Erlebnis, das uns allen im Gedächtnis bleiben wird – nicht deshalb, weil der Unterricht ausfiel, sondern weil wir für eine Woche die Hauptdarsteller unserer eigenen Entdeckungsreise waren.

Selina Windisch & Theresa Nickl (11b)