Alle kennen den Landtag – das Zentrum unserer deutschen Demokratie. Selten weiß jedoch jemand, wie es sich anfühlt, Teil dieser Diskussionen zu sein, und mit anderen, die vielleicht nicht die eigene Meinung teilen, wichtige Entscheidungen zu treffen.
Genau das konnten die 11. Klassen am 28. Mai 2025 erleben. An diesem Tag fand, organisiert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Herrn Wabra, das Planspiel Politik 2025 im Neuen Rathaus statt. Die Schüler der 11b und 11c trafen um 8:00 Uhr in formeller Kleidung am Haupteingang des Gebäudes ein. Veranstaltet wurde das Planspiel im großen Sitzungssaal im ersten Stock, der passend zur Veranstaltung umgestellt wurde, um den Bundestag zu imitieren.
Direkt beim Eintreffen zogen alle Jugendlichen eine Partei, die sie repräsentieren sollten. Die Parteien und damit die Anzahl ihrer Sitze wurden zuvor von den Klassen gewählt. Mit Namensschild und kostenlosem Getränk ausgestattet ging dann schon die erste Einweisung los.
Mit Hilfe der den Parteien jeweils zugeteilten Betreuer wurden zuerst die Fraktionsvorsitzenden gewählt. Die am stärksten vertretene Partei, in diesem Fall die fiktive „DCP“ (Deutsche Christliche Partei), stellte die Ministerpräsidentin. Diese berief anschließend vier Minister aus den Parteien der Regierung.
Dann gingen die großen Debatten nach festgelegten Regeln los. Es ging unter anderem um das Wahlalter, Waffengesetze und um die Digitalisierung an Schulen. Bei diesen drei Themen wurde heftig, teilweise länger als eine Stunde, diskutiert, bis es zu einer Abstimmung kam. Bei den anderen Gesetzen zum ehrenamtlichen Engagement von Jugendlichen und Ladenöffnungszeiten kam es schneller zu einer Entscheidung.
Besonders interessant war es für die Schülerinnen und Schüler, die eine Partei und dementsprechend deren Gesetzesentwurf vertreten mussten, obwohl diese nicht ihrer eigenen Meinung entsprachen.
Das Planspiel lief aber trotz des Siezens der Klassenkameraden und der seriösen Kleiderordnung nicht nur ernst ab. Die NAP (Nationale Alternative Partei) lehnte beispielsweise Gesetzesentwürfe mit der Begründung ab, dass in diesen gegendert wurde. Die Schüler zeigten viel Einsatz – besonders nachdem die Pizza gegessen war.
„Ich denke, dass viele, die sich nicht für Politik interessiert und vom Planspiel nichts erhofft haben dennoch Spaß hatten.“, sagt der Fraktionsvorsitzende der LVD (Liberale Volkspartei Deutschlands). Die Fraktionsvorsitzende der ÖAB (Ökologisch Alternatives Bündnis) merkte an: „Ich habe jetzt erst verstanden, wie das alles funktioniert. Es war mal was Neues.“
Gegen 15:00 Uhr trafen dann noch der Oberbürgermeister Jens Meier und eine Stellvertreterin des Landrats, Karolina Forster, ein. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Chance, ihnen Fragen zu stellen. Die Themen reichten vom Umgang mit Drohungen gegen Politiker/innen bis zum aktuellen Stand des NOCs.
Rückblickend lohnt es sich auf jeden Fall, diesen Ausflug mit den Klassen zu unternehmen. Es war schade, dass nicht alle dabei sein konnten, da ein guter, bildlicher Einblick in die Politik ermöglicht wurde. Außerdem gab es Pizza.
Zwar ging es manchmal ein wenig zu schnell, aber dennoch war das Planspiel ein voller Erfolg.
Theresa Nickl, Selina Windisch (Klasse 11b)