Am 03. Juni 2025 besuchte die neunte Jahrgangsstufe die KZ- Gedenkstätte Flossenbürg. Früh morgens ging es mit dem Bus los. Trotz der bereits stattgefundenen Auseinandersetzung mit dem Thema im Geschichtsunterricht war die Stimmung zunächst ruhig, vielleicht auch etwas nachdenklich – viele wussten nicht genau, was sie erwartete.
An der Gedenkstätte angekommen, begann unser Besuch mit einer geführten Tour über das Gelände. Die Führung war sehr informativ und gut verständlich gestaltet. Unser Guide erklärte uns die Geschichte des Konzentrationslagers, die Lebensbedingungen der Häftlinge und die grausame Realität, mit der sie täglich konfrontiert waren. Viele von uns fanden es hilfreich, dass wir Fragen stellen konnten und auf alles ehrliche und fundierte Antworten bekamen.
Nach einer kurzen Pause hatten wir die Möglichkeit, uns individuell auf dem Gelände umzuschauen. Ohne Zeitdruck konnten wir uns mit den Ausstellungen, den sonstigen
erhaltenen Gebäuden – wie z. B. dem Krematorium – und vor allem mit den persönlichen Geschichten der Betroffenen auseinandersetzen. Wir sind dankbar, dass uns die Zeit gegeben wurde, die wir brauchten, um uns in Ruhe mit diesem wichtigen Thema
beschäftigen zu können – viele Texte und Exponate wirken erst beim genauen Hinsehen richtig nach.
Am Nachmittag nahmen wir an einem Workshop teil, in dem wir uns noch intensiver mit einzelnen historischen Aspekten auseinandersetzten. In Kleingruppen eingeteilt, informierten wir uns beispielsweise über das Leben einer betroffenen, lokalen Familie.
Besonders eindrucksvoll fanden wir, wie unterschiedlich die Schicksale der verschiedenen Familienmitglieder waren, und uns wurde der enorme Einfluss bewusst, den jede Entscheidung auf die Zukunft haben kann.
Positiv fiel uns auch der Respekt gegenüber den damaligen Opfern auf und der Versuch, diese zahlreichen Menschen in Erinnerung und Ehren zu behalten. Ein Spaziergang durch den sorgfältig eingerichteten und gepflegten Gedenkfriedhof machte die eigentliche
Aufgabe und Absicht der Gedenkstätte deutlich: nämlich nicht zuzulassen, dass die Leiden der Häftlinge vergessen werden und ein Weiterleben ihrer Geschichten in unseren
Erinnerungen zu ermöglichen.
Der Besuch in Flossenbürg war für uns alle eine wichtige Erfahrung. Er hat unser
Verständnis für dieses schwere und belastende Kapitel der deutschen Geschichte vertieft.
Die persönlichen Schicksale und die teilweise beklemmende Atmosphäre vor Ort haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch durch solche außerschulischen Lernorte. Denn
Geschichte wird greifbarer, wenn man ihr am Originalschauplatz begegnet.
Elisabeth Schledewitz und Thea Szabo (Klasse 9a)