Am Mittwoch, den 25. Juni, wurde die Ausstellung „Paulusbrunn/Pavluv Studenec und seine Geschichte in Comics“ eröffnet, die für vierzehn Tage am Augustinus-Gymnasium gastiert. Den Auftakt bildete ein Vortrag von Herrn Rainer Christoph für die 9. Jahrgangsstufe, der in der 6. Stunde im Medienraum stattfand und eindrucksvoll in das historische Thema einführte.
Dabei geht es um die wechselvolle Geschichte des verschwundenen Ortes Paulusbrunn (tschechisch: Pavluv Studenec) im Böhmerwald, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg im Zuge der Errichtung des „Eisernen Vorhangs“ dem Erdboden gleichgemacht wurde. Herr Christoph, Leiter der AG Bärnau-Paulusbrunn, beleuchtete in einem kurzweilige Vortrag mit eindrucksvollen Bildquellen das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen über mehrere Jahrhunderte hinweg – von der friedlichen Koexistenz über nationale Spannungen bis hin zu den dramatischen Ereignissen der Vertreibung nach 1945. Dabei verstand es der Referent nicht nur, den jugendlichen Zuhörer die historischen Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln, sondern auch ihr Interesse für die Comic-Zeichnungen deutscher und tschechischer Künstlerinnen und Künstler zu wecken, die die Geschichte lebendig machen: die Gründung des Dorfs, das Alltagsleben, religiöse Bräuche und schließlich das kollektive Trauma der Vertreibung. Die Ausstellung im ehemaligen Kollegstufenzimmer lädt dazu ein, Geschichte auf ungewöhnliche und bewegende Weise zu entdecken – ein Besuch lohnt sich!
Thomas Peter