„Wird für immer in meinem Herzen bleiben“ – so erinnert sich ein Schüler der 11c an diese drei Tage:
Die Studienfahrt nach Weimar der 11. Jahrgangsstufe – langersehnt und fast überhaupt nicht verwirklicht – fand dieses Jahr vom 10. bis 12. Juli statt. Nach langem Verhandeln mit der Schulleitung, die die traditionelle Fahrt anfangs nicht genehmigen wollte, machten sich 77 Schülerinnen und Schüler aus den vier elften Klassen auf den Weg nach Weimar.
Die dreistündige Fahrt verging durch die steigende Aufregung schnell.
Als sich alle endlich vor der Jugendherberge versammelten, ging es auf zum „legendären“ (Zitat einer Lehrkraft) Fotospot, nämlich dem Goethe-Schiller-Denkmal, welches in den folgenden Tagen zu unserem Treffpunkt auserkoren wurde. Dort wurde ein Gruppenfoto geschossen und anschließend nach Mittagessen gejagt.
Am Nachmittag gingen die Klassen einzeln „Auf den Spuren Anna Amalias“ durch Weimar und beendeten die Tour in der anschließend besichtigten Bibliothek. Diese kombiniert Moderne mit Historischem. So kann man sich dank neuester Technologien einfach Bücher ausleihen, gleichzeitig aber im obersten Stockwerk – ausgestattet mit Filzpantoffeln – den Rokokosaal besichtigen. Nach dem ganzen Staunen ging es dann zurück zur Jugendherberge Germania, wo die Zimmerverteilung organisiert wurde.
Das Ende des Tages feierten die Jugendlichen dann bei einem Abendessen ihrer Wahl in der Weimarer Innenstadt.
Am Freitagmorgen gab es zum ersten Mal Frühstück in der Jugendherberge. Da der Speisesaal recht klein war, frühstückten die Klassen nacheinander. Auch das Programm am Vormittag fand klassenweise parallel statt.
Zunächst stand ein Besuch in Goethes Wohnhaus und dem dazugehörigen Garten auf dem Plan. Mit Audioguides konnten die Schülerinnen und Schüler das Haus eigenständig erkunden und erfuhren dabei viel über Goethes Alltag und das Leben seiner Familie. Anschließend ging es ins Goethe-Nationalmuseum. Dort bekamen die Jugendlichen weitere Einblicke in seine Werke und seine Welt. Danach folgte eine Führung durch Schillers Wohnhaus. Auch hier erhielten die Klassen spannende Informationen über das Leben des Dichters. Am Ende konnten viele gut ausmachen, inwiefern sich das Leben von Goethe und Schiller unterschieden hat.
Mit der abschließenden Mini-Diskussion, welches der beiden berühmten Häuser nun das schönere sei (wir sagen ganz klar Schillers – aber mit Goethes Garten!), wurden alle in eine kurze Mittagspause entlassen.
Zurück an der Jugendherberge ging es weiter nach Erfurt – eine der Städte, die man bei einem Besuch in Thüringen definitiv gesehen haben muss.
Gleich bei der Ankunft platzten die Busse mitten in den Soundcheck von Andreas Gabalier, der später am Abend noch ein Konzert geben sollte (und wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass selbst die Busscheiben vibriert haben). Nach einer durchaus interessanten Stadtführung, bei der sich die Klassen wegen eines Regenschauers zeitweise in eine Kunstgalerie retten mussten, wurden die Jugendlichen in die Freizeit entlassen.
In Grüppchen unterwegs, gab es zum Abendessen alles, von typischen Thüringern, über Griechisch bis Koreanisch oder klassischen Burgern und bald versammelte sich der Großteil der Gruppe am Hügel neben dem Domplatz, wo man das Konzert ganz umsonst mitverfolgen konnte. Ob Fan oder nicht, man hat den Abend dort bei Kartenspielen, Riesenbrezen, guten Getränken und Gabaliers Musik in den Ohren ausklingen lassen, um dann wieder für die letzte Nacht nach Weimar zurückzukehren.
Am Samstag war es dann schon Zeit zur Abreise.
Nach dem Frühstück in der Jugendherberge und Packen der Koffer ging es ein letztes Mal in die Innenstadt Weimars. Aufgeteilt in mehrere Gruppen besuchten die Schülerinnen und Schüler zuerst entweder das „Haus der Weimarer Republik“, das die Weimarer Republik, die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung und die Entstehung der Demokratie in Deutschland thematisiert, oder das Museum „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“, das die Lebenssituation der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in der Zeit des Nationalsozialismus dokumentiert. Allgemein wurden beide Museen als interessant und sehenswert empfunden, wenn es auch teilweise an Zeit mangelte.
Je nach Gruppe wurde entweder vorher oder nachher das Bauhaus-Museum besucht, in dessen Ausstellung „Das Bauhaus kommt aus Weimar“ die zentralen Fragestellungen, Ideen und Gestaltungsvorschläge des Bauhauses und dessen Bedeutung für unsere Gegenwart stehen.
Nach einem schnellen Mittagessen und dem regnerischen Weg zurück zur Herberge lud man alle Koffer erneut in die zwei Busse. Die Rückfahrt verlief so problemlos wie die Anreise, wenn auch alle etwas müder waren.
Selina Windisch, Hannah Weihermüller, Charlotte Bletscher, Theresa Nickl (11b)


