Eastbourne – immer eine (Sprach)Reise wert
Frei nach unserem Motto „language is the key, adventure is the door!“ wartete auf uns, den meisten Schülerinnen und Schülern der diesjährigen 10. Klassen, zum ersten Mal überhaupt ein fantastisches Highlight am Ende eines strapaziösen Schuljahres: eine 6-tägige Sprachreise nach Eastbourne (Südengland).
Nach über einem Jahr voller Planungen des Lehrers Markus Fellner in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter „Jürgen Matthes Klassenfahrten“ sowie der Reisevorbereitungen von uns Schülerinnen und Schülern (z.B. digitale Einholung der Einreisegenehmigung ETA, Umtausch von Euro in Pounds, Beantragung von Reisepässen) war endlich alles bereit und unser aller Vorfreude riesig.
Am Montag, dem 07.07.25, um 00.15 Uhr machten wir uns bei strömenden Regen in einem Doppeldecker auf die unglaublich lange Busfahrt durch Belgien, Frankreich und den Eurotunnel nach Südengland. Leider gab es auf französischer Seite in Calais Komplikationen, sodass wir mehr als 2 Stunden auf die Fahrt durch den Tunnel warten mussten, die aber eine tolle, etwas bizarre Erfahrung war. Nach ca. 1100 km, mehreren Pausen und 20 Stunden Fahrzeit kam unser Bus schließlich um 19.15 Uhr in Eastbourne an.
Dort wurden wir bei strahlendem Sonnenschein schon von unseren englischen Gastfamilien, bei denen wir in 2er, 3er und 4er-Gruppen die nächsten Tage und vor allem Abende verbringen sollten, erwartet und freundlich empfangen. Die ersten Kommunikationshemmungen waren schnell vergessen und ausnahmslos alle freuten sich auf die nächsten Tage voller neuer Erfahrungen, kultureller Einblicke und wahrlich unvergesslicher Erinnerungen.
Dienstag, 08.07.: Frisch ausgeschlafen stand am Dienstag eine Stadtrundfahrt und anschließende Rallye durch das ca. 100.000 Einwohner zählende und direkt am Meer gelegene Eastbourne auf dem Plan. Diese nutzten wir, um die Stadt kennenzulernen, erste Pounds beim Shoppen auszugeben und das herrliche Wetter am Strand zu genießen, bevor es am Nachmittag in das beschauliche britische Dorf Hastings und zum nahegelegenen Battlefield ging. Am Ort dieser allseits bekannten und die englische Geschichte bis heute prägenden Schlacht liefen wir unter der sehr informativen und anschaulichen Führung von Frau Reichl über die Wiesen, auf denen rund 1000 Jahre zuvor Tausende Soldaten bis zum Tod kämpften – heute grasen dort allerdings nur noch friedlich Schafe. Anschließend besuchten wir noch ein kleines originelles Museum voller leidenschaftlich gesammelter alter Fundstücke jeglicher Art.
Mittwoch, 09.07.: Am Mittwoch besuchten wir am Vormittag zunächst die Sprachschule des Reiseveranstalters „Jürgen Matthes“, wo uns englische Muttersprachler in mehreren Kursen einen tieferen Einblick in die englische Sprache gaben.
Am Nachmittag fuhren wir in das ca.1 Stunde entfernte Brighton, das mehr als doppelt so viele Einwohner als Eastbourne zählt und deutlich touristischer geprägt ist. Dort hatten wir viel Freizeit, um uns den bekannten Royal Pavillon aus der Zeit George IV. anzusehen, nach Souvenirs zu suchen und die Sonne am breiten Kiesstrand zu genießen, bevor wir abends noch die Disco „The Loft“ in Eastbourne besuchten, um diesen langen Tag beim Feiern ausklingen zu lassen.
Donnerstag, 10.07.: Auch am Donnerstag stand am Vormittag zunächst wieder der Besuch der Sprachschule an. Anschließend fuhren wir für eine Wanderung zum nahe gelegenen Beachy Head hinauf, ein Küstenstreifen, der für seine malerischen weißen Klippen bekannt ist. Und wirklich: von der knapp 150 m über dem Meer liegenden Ebene hatten wir bei strahlendem Sonnenschein einen fantastischen Blick über das türkisblaue Meer, die schroffen weißen Klippen und zwei Leuchttürme. Nach der Wandertour, die wir alle in vollen Zügen genossen, nutzten wir am Ende noch die Zeit, um in malerischer Kulisse am Fuß der Klippen die Füße im Meer zu kühlen, bevor wir am Abend, zurück bei unseren Gastfamilien, für die morgige Abreise packen mussten.
Freitag, 11.07.: Bevor es am Freitag allerdings zurück nach Hause ging, war noch das größte Highlight unseres Aufenthaltes geplant: ein Londonbesuch! Nach einer schon sehr frühen Abfahrt kamen wir um 8.30 am Pier (in Greenwich) an, von wo wir mit dem Boot die Themse entlangfuhren. Von Bord gingen wir an der Millenium Bridge und schlenderten anschließend das Ufer der Themse bis Westminster Abbey hinunter, wobei wir die Tower Bridge, den Tower of London, Shard und Gherkin, London Eye, Big Ben, Downing Street und noch vieles mehr bestaunen konnten. Während der anschließenden Freizeit nutzten die meisten von uns die Zeit, um den Buckingham Palace zu besuchen oder in der Oxford- bzw. Regent Street zu shoppen, bevor wir wieder mit dem Boot zum Bus zurückfuhren und uns um 19 Uhr etwas wehmütig auf die lange Heimfahrt machten. Wir wären gerne noch etwas länger geblieben…
Samstag, 12.07.: Nach vielen Stunden Busfahrt, bei der es glücklicherweise kaum Stau gab, kamen wir schließlich am Samstag um 13 Uhr wieder in Weiden an. Wir waren von der langen Fahrt erschöpft und daher froh nach solch einer aufregenden Woche wieder zu Hause zu sein.
Wir nehmen aber auf jeden Fall viele neue Eindrücke und unvergessliche Erlebnisse mit:
Erstens: wir hatten traumhaftes Wetter, jeden Tag strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen bei rund 22°C, was im sonst so verregneten England eher der Ausnahmefall ist. Eastbourne ist seinem Ruf, die Stadt mit den meisten Sonnentagen in UK zu sein, mehr als gerecht geworden!
Zweitens: Britische Essgewohnheiten sind für uns Deutsche etwas gewöhnungsbedürftig, wobei vor allem die weichen Toastbrot-Sandwiches und die Chips in diversen exotischen Geschmacksrichtungen bei nicht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf besonders große Begeisterung stießen. Das britische Nationalgericht „Fish and Chips“ aber, das an jeder Ecke verkauft wird, hat wirklich fast allen sehr geschmeckt!
Drittens: Der Linksverkehr ist auf keinen Fall zu unterschätzen. (An dieser Stelle ein großes Lob an unseren Busfahrer Daniel, der sowohl Rechts- als auch Linksverkehr mit unserem großen Bus ohne Probleme gemeistert hat!). Sogar als Nichtfahrer hat man stets das Gefühl, falsch zu fahren (besonders im Kreisverkehr), und bei der Überquerung der Straßen schaut man reflexartig immer zuerst in die falsche Richtung, weswegen die Briten schon extra Markierungen am Asphalt angebracht haben.
Viertens: Die englischen Häuser sind zum großen Teil aus den traditionell rotbraunen Backsteinen gebaut, was für ein ganz anderes Stadtbild sorgt. Außerdem sind sie im Durchschnitt ungewohnt klein und beengt im Vergleich zu Deutschland.
Fünftens: Die Gastfamilien waren größtenteils sehr nett, aufmerksam sowie gastfreundlich und haben sich gut um uns Gastschüler gekümmert.
Schließlich möchten wir noch einmal ganz besonders unsere Lehrer (Frau Reichl, Frau Müller, Herr Fellner und Herr Varga) loben, die diese Fahrt organisiert und zu einem tollen Erlebnis für uns alle gemacht haben. Sie waren im Vorfeld und besonders in England stets hilfsbereit, immer ansprechbar und voller Motivation. Es ist definitiv eine echte Herausforderung 61 Schülerinnen und Schüler durch eine Großstadt wie London zu führen und sich dabei nie den Stress anmerken zu lassen, sondern stets guter Laune und voller Verständnis für unsere Bedürfnisse zu sein… Zudem war das Verhältnis nicht wie sonst oft im Unterricht eher distanziert, sondern viel offener und die Gespräche persönlicher. Auch das macht eine Klassenfahrt aus.
Abschließend sind wir uns alle einig, dass dies die beste Klassenfahrt jemals war und wir so etwas sehr, sehr gerne noch einmal wiederholen würden.
Anna-Lena Stangl




