Anmerkung: Wir weisen ausdrücklich daraufhin, dass die folgenden Angaben zu den Abiturprüfungen im Fach Sozialkunde ohne Gewähr sind. Somit behalten wir uns Irrtürmer ausdrücklich vor. Es gilt ausschließlich das zum Zeitpunkt der Prüfung gültige Prüfungsrecht. Verbindliche Auskunft darüber erteilt nur der Prüfungsvorstand.

Grundsätzlich gilt für alle Abiturprüfungen, dass in den an unserer Schule angebotenen Ausbildungszweigen (SG, NTG, WSG-W) das Fach Sozialkunde ausschließlich in Kombination mit dem Fach Geschichte als Abiturprüfung abzulegen ist. Analog zur Gewichtung beider Fächer in der Qualifizierungsstufe verfallen jeweils zwei Drittel der Inhalte auf das Fach Geschichte, ein Drittel auf das Fach Sozialkunde.

1 Schriftliche Abiturprüfung in den Fächern Geschichte und Sozialkunde

Die Themenstellungen der schriftlichen Abiturprüfungen umfassen zu zwei Drittel Aufgaben aus dem Fach Geschichte und zu einem Drittel aus dem Fach Sozialkunde. Diese beziehen sich jeweils im Schwerpunkt auf ein Oberstufenhalbjahr und weisen untereinander inhaltliche wie thematische Schnittmengen auf. Diese Kongruenzen sind durch den Oberstufenlehrplan beider Fächer ausdrücklich intendiert, sodass sich die gelernten Inhalte sowie die dabei entwickelten Methoden ergänzen. Während sich die Schülerinnen und Schüler z. B. im Ausbildungsabschnitt 11/1 in Geschichte mit der vormodernen Sozialstruktur der Ständegesellschaft sowie mit den Lebensformen der Industriegesellschaft aus historischer Perspektive beschäftigen, arbeiten sie im Fach Sozialkunde mit Inhalten und Methoden der Sozialstrukturforschungen.

Siehe hierzu auch:

http://www.isb.bayern.de/download/15087/kombi_geschichte_sozialkunde___themen_in_abiturpruefungen_2011___2014.pdf

2 Die Kolloquiumsprüfung in den Fächern Geschichte und Sozialkunde

Die Kolloquiumsprüfung als Teil der Abiturprüfung hat in den meisten Fächern den folgenden verbindlichen Ablauf: In einer dreißigminütigen Vorbereitungszeit entwirft der Prüfling ein zehnminütiges Referat. Dieses bezieht sich i. d. R. auf einen Teilaspekt eines Schwerpunktgebietes, das der Abiturient zuvor mit dem zuständigen Kursleiter verbindlich vereinbart hat. Die ebenfalls dreißigminütige Kolloquiumsprüfung selbst beginnt schließlich mit dem Referat des Prüflings (Dauer 10 Minuten), hierauf schließen Fragen des Prüfers an, die das gewählte Schwerpunktgebiet (siehe oben) vertiefen (5 Minuten). Der zweite Prüfungsteil (15 Minuten) bezieht sich als Prüfungsgespräch auf zwei weitere vom Prüfling zuvor festgelegte Ausbildungsabschnitte.

Besonderheiten in der kombinierten Kolloquiumsprüfung Geschichte & Sozialkunde:

1) Der Prüfling kann in Geschichte und in Sozialkunde jeweils zwei Kurshalbjahre streichen; ein Halbjahr aus der 11. und ein Halbjahr aus der 12. Jahrgangsstufe.

2) Die gestrichenen Kurshalbjahre müssen analog sein, d. h., der Prüfling muss in Geschichte und in Sozialkunde jeweils dasselbe Kurshalbjahr für die Prüfung ausschließen.

3) Dem Abiturienten stehen schließlich zwei Durchführungsvarianten zur Verfügung:

  1. Prüfungsteil 2. Prüfungsteil
Variante A 10minütiges Referat im Fach Geschichte.

 

5 Minuten Fragen über Inhalte des zweiten gewählten Ausbildungsabschnittes in Geschichte.
  5minütiges Prüfungsgespräch zum Schwerpunkt in Geschichte. 10 Minuten Fragen über die beiden analogen Ausbildungsabschnitte aus Sozialkunde

 

     
Variante B 10minütiges Referat im Fach Sozialkunde (Thema hat fächerübergreifende Aspekte). 15 Minuten Fragen nur aus Geschichte zu den gewählten Ausbildungsabschnitten,
  5minütiges Prüfungsgespräch zum Schwerpunkt (siehe Referat) in Geschichte. soweit diese nicht bereits im 1. Prüfungsteil thematisiert wurden.

 

Diese, auf den ersten Blick etwas verwirrenden Prüfungsmodalitäten werden im Folgenden kurz an einem Beispiel erklärt: Die Abiturientin Maria schließt in Geschichte und in Sozialkunde die Kurshalbjahre 11/2 und 12/1 für die Prüfung aus.

Variante A

  • Maria entscheidet sich, für ihr Referat / den Prüfungsschwerpunkt das Kurshalbjahr 11/1 zu wählen. Der Kursleiter schlägt ihr hierfür mehrere Schwerpunktthemen vor.
  • Maria wählt die Variante A und das Schwerpunktthema „Leben in der Ständegesellschaft des 15. bis 18. Jahrhunderts: Leibeigenschaft und Grundherrschaft, soziale Normen in der Gesellschaft sowie die Dorf- und Stadtgemeinde als soziales Netz für den Einzelnen“.
  • In der Prüfung hält sie zuerst ein Referat zum vorgegebenen Thema „Soziale Fürsorge in der vormodernen Stadt“ und ihr Kursleiter führt mit ihr hierauf ein Prüfungsgespräch, in dem er z. B. auch das Leben auf dem Land thematisiert. Hierauf schließen sich weitere 5 Minuten zu 12/2 in Geschichte an, in denen der Nahost-Konflikt und der Aufsteig der USA zur Weltmacht angeschnitten werden. In den verbleibenden 10 Minuten wird Maria in Sozialkunde geprüft, indem ihr Kursleiter sie zur Altersstruktur und zum Sozialstaat (11/1) sowie zu UN und NATO als Institutionen kollektiver Friedenssicherung (12/2) befragt.

Variante B

  • Maria entscheidet sich, für ihr Referat / den Prüfungsschwerpunkt das Kurshalbjahr 11/1 zu wählen. Der Kursleiter schlägt ihr hierfür mehrere Schwerpunktthemen vor.
  • Maria wählt die Variante B und das Schwerpunktthema „Wandel der Arbeitswelt: die Bedeutung beruflicher Flexibilität und Mobilität (Sk 11.1.2) unter Berücksichtigung einzelner Aspekte der Veränderung vorindustrieller Arbeitswelten“.
  • In der Prüfung hält sie zuerst ein Referat zum vorgegebenen Thema „Arbeitswelt im Wandel“ und hat damit das Fach Sozialkunde für die Prüfung komplett abgedeckt. Anschließend wird ein fünfminütiges Prüfungsgespräch zum Wandel der Arbeit hin zur Industriegesellschaft geführt (Geschichte 11/1). Hierauf könnte sich ein Prüfungsgespräch zur Sozialen Fürsorge in der frühen Neuzeit und zur Sozialen Frage anschließen (Geschichte 11/1), um dann den Nahost-Konflikt sowie den Aufsteig der USA zur Weltmacht (Geschichte 12/2) zu thematisieren.

StR Florian Köhler und StR Felix Wabra für das Fach Sozialkunde

 

Siehe auch:

http://www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/materialien/k/themen-in-abiturpruefung/

http://www.isb.bayern.de/download/13838/1._anhang_zum_kontaktbrief_sozialkunde_2010.pdf