Die wichtigste Regel für das Vokabellernen lautet: Jeden Tag ein paar Vokabeln wiederholen!

Das Lernen und Behalten von Vokabeln kann man mit einem Pfad durch einen verschneiten Garten vergleichen: Zunächst muss man mit etwas Anstrengung einen Pfad durch den Garten bahnen. Wenn der Pfad wieder zugeschneit würde, müsste man noch einmal die gleiche Anstrengung aufbringen, um den Pfad erneut zu schaffen. Viel weniger anstrengend ist es, den Pfad in regelmäßigen Abständen immer wieder zu betreten, um zu verhindern, dass er zugeschneit wird.

Das wussten schon die Römer! Repetitio mater est studiorum – Wiederholung ist die Mutter des Lernens.

 

Für das Lernen selbst gibt es zahllose Möglichkeiten. Jede/r sollte viele Methoden ausprobieren und die einsetzen, die bei ihr/ihm besonders gut funktionieren.

1) Karteikarten und Karteikasten

Baue einen Karteikasten mit sechs Fächern hintereinander. Schreibe jedes lateinische Wort auf die Vorderseite und seine deutsche Bedeutung auf die Rückseite eines Karteikärtchens und lege sie in das vorderste Fach des Karteikastens (oder verwende die fertigen Campus Vokabelkarteien, s. Lehrbücher und Lernmaterialien).

Dann nimmst du jeweils ein Kärtchen aus dem vordersten Fach und liest das lateinische Wort. Entscheidend für den Lernerfolg ist, dass du nun die zugehörigen Bedeutungen vor dem Umdrehen des Kärtchens aktiv aus dem Gedächtnis hervorholst.

Kärtchen, die du beherrschst, legst du in das nächste Fach des Karteikastens, Kärtchen, die du noch nicht beherrschst, kommen zurück in das vorderste Fach. Wenn es ein Kärtchen bis in das hinterste (das sechste) Fach geschafft hat, ist die Vokabel gut in deinem Gedächtnis verankert!

Im Internet kannst du dir unter www.phase6.de einen virtuellen Karteikasten herunterladen (Du kannst ihn auch für Englisch und Französisch verwenden). Das Programm selbst ist kostenlos. Der Wortschatz für eine Klasse kostet je nach Sprache zwischen 7 und 12 €.

2) Learning by doing

Lerne die Vokabeln nicht nur mit den Augen, sondern mach etwas mit ihnen!

Z. B.:

  • Schreibe sie in ein Vokabelheft/auf Vokabelkärtchen.
  • Erfinde eine Geschichte, in der die neu gelernten Wörter alle vorkommen!
  • Erkläre deinem Haustier die neu gelernten Vokabeln!
  • Sing oder rappe dir die Vokabeln und ihre deutschen Bedeutungen halblaut vor!

3) Laut werden

Es hilft dir, wenn du beim Vokabellernen wenige ausgewählte Vokabeln laut aussprichst, aber nicht alle!

4) Bewegt lernen

Gehe beim Lernen im Zimmer oder im Freien herum und sag/sing/rap die Vokabeln dabei vor dich hin!

5) Orte-Methode

Stelle dir ein Zimmer oder einen Weg vor, den du sehr gut kennst. Stelle dir beim Lernen der Vokabeln nun vor, dass du jede Vokabel und ihre deutschen Bedeutungen an einer bestimmten Stelle im Zimmer oder auf dem Weg ablegst. Dann gehst du in Gedanken noch mal durch´s Zimmer oder auf dem Weg und sammelst alle Vokabeln und ihre Bedeutungen wieder ein, die du zuvor dort abgelegt hast.

6) Eselsbrücken

Verbinde mit einem lateinischen Wort ein deutsches, das so ähnlich klingt, und mach einen Satz/eine kurze Geschichte daraus, in der die deutsche Bedeutung der Vokabel vorkommt. Die Geschichte kann auch völlig unsinnig sein. Bsp.: Wenn ein Römer seine Laus lobt, sagt er „laudo“ (= ich lobe).

7) Lernen im Schlaf

Dinge, die du kurz vor dem Schlafengehen lernst, prägen sich besser ins Gedächtnis ein. Nutze diese Möglichkeit zum Lernen im Schlaf! Wiederhole Wichtiges vor dem Zu-Bett-Gehen, indem du z. B. die neu gelernten Vokabeln noch einmal durchgehst!