Bild: Angela Stangl
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Macerata

Macerata – wo liegt das eigentlich? In Italien. Klar, aber wo genau? Für alle, die von dieser Stadt noch wenig gehört haben, hier ein paar Informationen vorab. Macerata liegt südlich von Ancona in der mittelitalienischen Region Marken (ital. Marche) und ist Hauptort der gleichnamigen Provinz. Es ist etwa genauso groß wie Weiden und ist Universitätsstadt und Bischofssitz.

Bereits seit 1954 fanden auf Initiative der Deutsch-Italienischen Gesellschaft erste Begegnungen zwischen Macerata und Weiden statt. Im Jahre 1963 wurden durch die Oberbürgermeister Dr. Arnaldo Marconi und Hans Schelter die offiziellen Partnerschaftsurkunden unterzeichnet.

Der Schüleraustausch erfolgte zunächst nicht zwischen bestimmten Schulen, sondern wurde von der Deutsch-Italienischen Gesellschaft als Jugendbegegnung zwischen den beiden Städten organisiert.

1991 wurde aus der Jugendbegegnung zwischen Macerata und Weiden ein Schüleraustausch zwischen dem Liceo Galileo Galilei und dem Augustinus-Gymnasium. Für die italienischen Schüler ist Deutsch die zweite Fremdsprache nach Englisch, ihre deutschen Partner haben seit dem Schuljahr 2001/02 die Möglichkeit, in der 11. Klasse Italienisch als spät beginnende Fremdsprache zu erlernen. Daneben gibt es auch Wahlunterricht in Italienisch am Nachmittag.

Der Besuch der italienischen Schüler in Weiden findet meist Ende November/Anfang Dezember statt. Das Programm beinhaltet Fahrten nach Nürnberg, Würzburg und Bayreuth sowie eine Stadtführung durch Weiden, das Kennenlernen der Bleikristallherstellung und eine Führung durch das Konzentrationslager Flossenbürg. Durch die Teilnahme am Unterricht ihrer deutschen Partner habe die jungen Italiener Gelegenheit, unser Schulsystem näher kennen zu lernen.

Der Gegenbesuch in Macerata erfolgt meist Ende April/Anfang Mai. Neben einem Empfang im Rathaus, einer Führung durch die Stadt und Fahrten in umliegende Städte wie Perugia, Urbino und Ascoli Piceno, haben die deutschen und italienischen Jugendlichen auch viel Zeit, sich persönlich kennen zu lernen.

Die Freundschaften zwischen Deutschen und Italienern, die im Rahmen des Austausches entstehen, werden erfreulicherweise in vielen Fällen über Jahre gepflegt. Man erfährt immer wieder von ehemaligen Teilnehmern, dass sie Besuch aus Macerata haben oder privat zu ihren ehemaligen Gastfamilien reisen. Es ist daher nicht übertrieben, den Austausch als lebendigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Zusammenwachsen Europas zu bezeichnen.