… genügend Gründe für die 59 motivierten Französischschüler und -schülerinnen der 10. bis 12. Jahrgangsstufen, sich am 7. Februar 2023 mit ihren Lehrerinnen um 8 Uhr morgens im Neue-Welt-Kino einzufinden, um bei einer Sondervorführung nur für uns das französisch-belgische Familiendrama „Lola vers la mer“ in französischer Sprache mit Untertiteln zu sehen.

Die Auswahl hatten die Schüler und Schülerinnen des Kombikurses Q11/ Q12 getroffen und Frau Büchl zeigte sich fest überzeugt davon, dass das jährlich vom Institut Français bundesweit veranstaltete französische Schulfilmfestival „Cinéfête“ eine einmalige Gelegenheit bietet, Filme zu den Jugendlichen zu bringen, „die sie ansonsten – noch dazu freiwillig – niemals ansehen würden“. Anders als amerikanische Blockbuster überzeugte „Lola und das Meer“ nämlich mit betont langen Einstellungen und vielen einfühlsamen Nahaufnahmen, und hinterfragte damit durchaus die Sehgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler.

Bei der anschließenden Diskussion zeigten sie sich von der Aktualität des Transgender-Themas beeindruckt. Die Hauptbotschaft ist, andere – in diesem Fall die Tochter, die als Sohn geboren wurde –  so zu respektieren, wie sie sind, auch wenn sie nicht den eigenen Erwartungen – hier denjenigen des Vaters – entsprechen, und sie zu unterstützen auf ihrem schwierigen Weg. Denn dass der Weg einer Geschlechtsumwandlung alles andere als leicht ist, wurde auch deutlich.

Besondere Erwähnung verdient die starke Leistung von Mya Bollaers, die als erste offen transsexuelle Person mit dem belgischen Filmpreis Magritte ausgezeichnet wurde.

Nächstes Jahr sind wir wieder dabei, wenn es heißt: Vive la Cinéfête!

Cinéfête (cinefete.de)

Heike Büchl