„Wie wohnten unsere Großeltern in ihrer Kindheit?“ Das wollten Lena Hüttinger (6d), Nelly Pisulski (6a) und Franziska Peter (5e) genauer wissen. Daher stellten die drei Schülerinnen des Pluskurses „Werkstatt Geschichte“ Nachforschungen an und reichten schließlich ihre Arbeitsergebnisse beim Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten ein, dessen Thema heuer lautet: „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“. Belohnt wurde ihre Arbeit nun mit einem Förderpreis der Körber-Stiftung.

Die drei Mädchen hatten bereits beim ersten Ideensammeln im Pluskurs festgestellt, dass ihre Großeltern in den 1950er und 1960er Jahren alle als Bauernkinder auf dem Land aufgewachsen waren – in der Oberpfalz oder in Polen. Diese Gemeinsamkeit wollten sie nutzen und das Wohnen auf dem Land in diesem Zeitraum näher untersuchen.

Ab Oktober 2022 begannen die Recherchearbeit in den Familien, insbesondere galt das Interesse der drei Mädchen den historischen Fotoalben. Im selben Zuge befragten die Mädchen ihre Großeltern, es wurden aussagekräftige Fotos eingescannt, Pläne alter Bauernhäuser untersucht. Zudem galt es, mithilfe von Sekundärliteratur eigene Ergebnisse zu überprüfen, Erkenntnisse zu vertiefen und sich über historische Entwicklungen des Wohnens auf dem Land zu informieren: Wo waren Badezimmer und WC? Wie und wo wurde Wäsche gewaschen, gekocht und wozu diente der Garten? Wo waren überhaupt die Kinderzimmer? Diesen und weiteren spannenden Fragen gingen die drei Schülerinnen neugierig nach.

Weil Lena, Nelly und Franziska auf einigen Fotos gesehen hatten, dass zur Zeit der Kindheit ihrer Großeltern auf dem Land mit dem Holzherd gekocht wurde, erwuchs die Idee, selbst das Kochen auf solch einem Herd zu probieren, um herauszufinden, welche Unterschiede es zum heutigen Kochen mit dem Elektroherd gibt. An einem Nachmittag im Februar 2023 probierten die drei es aus und dokumentierten das Ergebnis fotografisch. Als Nebenprodukt gab es ein leckeres, rustikales Essen, das sich die Schülerinnen schmecken ließen.

Aus all dem ist der Wettbewerbsbeitrag „Badezimmer hatten wir nicht. So wohnten unsere Großeltern als Kinder auf dem Land.“ der drei Unterstufenschülerinnen entstanden mit Bildquellen, die aussagekräftig vom Wohnen auf dem Lande in den 1950er und 1960er Jahren zeugen. Interessant fanden es die Mädchen dabei auch festzustellen, dass sich die Wohnverhältnisse auf dem Lande damals in der Oberpfalz und in Polen gar nicht wesentlich unterschieden.

Neben einer Urkunde der Körber-Stiftung erhalten die drei Schülerinnen ein Preisgeld von 200 Euro. Zudem dürfen sie sich auf eine Reise nach München freuen, denn sie sind im Oktober zur Landespreisverleihung ins Maximilianeum eingeladen. Herzlichen Glückwunsch!

Thomas Peter