In der Woche vor den Herbstferien fuhren wir – die sechsten Klassen – in zwei Staffeln ins Schullandheim nach Nürnberg. Das Besondere an unserer Jugendherberge: Sie liegt in der mittelalterlichen Burganlage mit einem herrlichen Ausblick auf die Altstadt!

Gleich nach dem Mittagessen starteten wir auch schon unser Programm, das sich ganz um das Thema Mittelalter drehte: Wir besichtigten bei einer Führung den Palast der Kaiserburg und erfuhren, wie man Kaiser werden konnte und welch ein Aufwand es für Nürnberg bedeutete, wenn ein solcher die Stadt besuchte. Anschließend blickten wir in den Abgrund des „Tiefen Brunnen“, der über 40 Meter tief ist und den Burgbewohnern auch bei einer Belagerung die Wasserversorgung sicherte; dann bestiegen wir auch noch den  „Sinwellturm“ und bestaunten – außer Atem von den vielen Treppen – die sagenhafte Aussicht auf Nürnberg. Da oben war es aber ganz schön zugig! Nach dem Abendessen – es war inzwischen dunkel geworden – kam der nächste Höhepunkt: In kleinen Gruppen erkundeten wir die ehemaligen Wehr- und Geheimgänge tief unter der Burg (die sogenannten „Kasematten“) und blickten sogar aus Schießscharten, die dazu gedacht waren, die angreifenden Feinde mit Schusswaffen abzuwehren. Todmüde wieder in der Jugendherberge angelangt, fielen wir ins Bett und dennoch schliefen einige lange nicht ein…

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machten wir weiter mit unserer Reise ins Mittelalter bei einer Stadtführung durch die Nürnberger Altstadt. Dabei erfuhren wir von unserer als Bürgersfrau verkleideten Führerin, wie die Nürnberger im Mittelalter gelebt und gearbeitet haben, wir durften ein wenig rätseln, das Wasser der Pegnitz untersuchen und wichtige historische Szenen nachspielen. Am Ende konnten wir dann mit viel Spaß sogar Kinderspiele aus dem Mittelalter ausprobieren.

Der letzte Programmpunkt war die Besichtigung des Dürer-Hauses. Bei einer Kostüm-Führung mit „Agnes Dürer“, der Frau des berühmten Malers Albrecht Dürer, lernten wir den Maler und ein paar seiner bedeutendsten Werke genauer kennen und sahen zum Beispiel, wie man im Mittelalter gekocht, gegessen und Farben hergestellt haben.

Diejenigen, die immer noch ein bisschen Luft hatten, erkundeten danach noch das Spielzeugmuseum und erblickten Puppenstuben, Modeleisenbahnen und Modelbaukasten und natürlich wurde dort gespielt.

Nach dem Abendessen stand ein lustiger Spieleabend auf dem Programm, den wir gemeinsam mit unseren Lehrkräften und Mediatoren gestalteten. Es gab sogar eine Talent-Show, bei der die ersten drei Plätze prämiert wurden!

Am nächsten Morgen mussten wir leider schon wieder Abschied nehmen von unserem Mittelalter-Abenteuer!

Franziska Siller (6a), Franziska Peter (6e)